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Die Keyworddichte ermitteln oder WDF*IDF zur On-Page-Optimierung?

Schreibt man einen Text und möchte die Suchmaschinen-Optimierung auf Basis dieses Textes unterstützen (On-Page-Optimierung), dann spielt die Keyword Dichte eine wichtige Rolle. Die Keyword Dichte fragt: Wie oft kommt das zu fördernde Keyword (einzelnes Wort oder Wort-Phrase) im Text vor und mit welcher Quote ist es insgesamt im Text vertreten? Strittig ist in letzter Zeit, ob die Keyword Dichte noch relevant für die Suchmaschinen-Optimierung sein kann; statt der Keyword Dichte wird ein alternatives Konzept favorisiert (WDF*IDF), das aber den Nachteil hat, dass es nur sehr kompliziert bestimmt werden kann. Doch es kann gezeigt werden, dass ein angemessenes On-Page-Suchmaschinen-Optimierungs-Konzept auf Basis der Keyword Dichte durchaus noch berechtigt ist, auf das sehr komplizierte Alternativ-Konzept WDF*IDF braucht aber nicht verzichtet zu werden, wenn man neben dem Hauptkeyword noch weitere wichtige Begriffe im Text hat, die auch optimiert werden sollen.

Für jeden guten Text der Suchmaschinen-Optimierung gibt es eines oder mehrere Keywords, die bestimmend für den Text sein sollen. Die Keywords stehen oft vor der Texterstellung schon fest. Als Keyword kann man nicht nur ein Wort wie „Reisegepäckversicherung“ nehmen, auch für Wortphrasen wie „Reisegepäckversicherung abschließen“ kann man On-Page-Suchmaschinen-Optimierung betreiben. Wer mit dem Verkauf oder der Vermittlung von Reisegepäckversicherungen zu tun, der tut aber gut daran, dass er für alle relevanten Keywords und Keyword-Kombinationen getrennte Texte und getrennte Webseiten schreiben lässt: Für die Webseite zu „Reisegepäckversicherung“ bedeutet dies, dass dort das Wort „abschließen“ eher vermieden werden muss. Hier wird dann die Keyword Dichte relevant.

Wie wird nun die Keyword Dichte berechnet? Einfach, indem man die Keyword-Anzahl im Text durch die Anzahl aller Worte dividiert. Kommt also das Keyword „Reisegepäckversicherung “ 8-mal in einen Text vor, der seinerseits aus 400 Wörtern besteht, dann liegt eine Keyword Dichte von 8/400 also 0,05 oder 5 Prozent vor.

Um die Keyword Dichte zu berechnen, gibt es eine Vielzahl von kostenlosen Online-Tools. Man wird schnell feststellen, dass diese unterschiedliche Ergebnisse liefern, möglicherweise weil sie auf unterschiedliche Art den relevanten Teil der Webseite bestimmen, möglicherweise auch, weil sie die Stoppwörter (Wörter wie Artikel, die so häufig sind, dass sie nicht für die Suchmaschinen-Optimierung relevant sein können) auf unterschiedliche Art einbeziehen. Egal, welches Tool man nutzt, man sollte auf jeden Fall ein Tool nehmen, das die Keyword Dichten für alle Keywords und Keyword-Kombinationen berechnet, wie es die gerade eben verlinkte Webseite leistet.

Ist eine Keyword Dichte von 5 Prozent nun gut oder schlecht? Diese Frage ist nicht einfach zu beantworten. Google und andere Suchmaschinen möchten bei der On-Page-Berechnung der Relevanz einer Webseite nur solche Texte nach vorne bringen, die repräsentativ für das Keyword sind. Dafür sollte das Keyword auch schon mal häufiger im Text stehen, allerdings nicht so oft, dass ein unnatürlicher Leseeindruck entsteht. Aller Erfahrung nach ist bei einer Keyword Dichte von 3 bis 5 Prozent noch eine gute Lesbarkeit gegeben. Höhere Keyword Dichten wirken nicht nur unnatürlich, es kann davon ausgegangen werden, dass diese höheren Werte als Keyword-Stuffing in Verdacht geraten, womit deren Zurückstufung vorprogrammiert wäre.

Relevant ist ein Keyword für einen Text aber nur dann, wenn es keine weiteren Keywords gibt, die ebenfalls sehr stark im Text vertreten sind; denn dann haben Suchmaschinen Schwierigkeiten, das richtige Keyword zu erkennen. Man kann also ein Keyword-Density-Tool so nutzen, dass man das Hauptkeyword Richtung 3 bis 5 Prozent bringt und alternative Keywords nach unten (möglichst unter 2 Prozent) bringt. Hat man dieses Ziel erreicht, dann ist man schon ziemlich weit in der On-Page-Optimierung. Zumindest kann davon ausgegangen werden, dass es nur wenige Webseiten gibt, die sich auf ähnliche Weise den Suchmaschinen gegenüber für das Kennwort auszeichnen.

Ich gehe deshalb davon aus, dass Suchmaschinen-Optimierung auf der Basis der Keyword Dichte immer noch sehr gut für die On-Page-Optimierung geeignet ist. Das Alternativ-Konzept, das seit einiger Zeit innerhalb der SEO-Szene für Furore sorgt, ist deutlich schwieriger zu berechnen. Keywords in Texten sollen nach der Formel WDF*IDF berechnet werden. WDF steht für Within-document Frequency, es handelt sich praktisch um die selbe Formel wie die Keyword Dichte, wenn man mal davon absieht, dass im Zähler und Nenner der Formel eine Logarithmus-Funktion angewandt wird. Diese Logarithmus-Funktion sorgt aber lediglich für eine Stauchung des Wertes. Ein Dokument mit einer hohen WDF hat also auch eine hohe Keyword Dichte und umgekehrt.

Nach dem WDF*IDF-Konzept wird für jedes denkbare Keyword des Textes eine Multiplikation von WDF mit der inversen Dokumenthäufigkeit IDF vorgenommen. An deren Formel fällt vor allem auf, dass für den Zähler die Anzahl aller Dokumente bestimmt werden muss. IDF gibt mir ein Maß dafür, wie trennscharf ein Keyword ist. Kommt der Begriff „Reisegepäckversicherung“ in einem Zehntel Promille der Dokumente vor, dann ist ein Text mit hoher Keyword Dichte zu diesen Keyword repräsentativer als wenn dieser Begriff in zehn Prozent der Dokumente vorkommt. Das klingt plausibel, führt aber nicht weiter, weil bei Annahme eines konkreten Keywords der Faktor IDF stets für alle Dokumente gleich ist, in denen dieses Keyword vorkommt. Jeder Text, der das Keyword „Reisegepäckversicherung“ enthält, hat die gleiche IDF für Reisegepäckversicherung, der Faktor IDF kann also in der Formel WDF*IDF keine Veränderung auslösen.

Ist damit das Konzept, dass hinter der Formel WDF*IDF gescheitert? Noch nicht ganz, denn man möchte diesen Wert nicht nur für das zentrale Keyword des Dokuments anwenden, sondern für alle denkbaren Keywords, die das Dokument enthält. Ob das aber noch etwas bringen kann, bleibt einer weiteren Untersuchung vorbehalten. Die dahinterliegende Idee ist ganz interessant: Die Suchphrasen, die in einem Dokument mit etwas höherer Häufigkeit vorkommen, sind auch repräsentativ für das Dokument. So könnten in einem Dokument zur Reisegepäckversicherung auch Begriffe wie Reisen, Gepäck und Versicherung häufiger vorkommen. Suchmaschinen könnten so Dokumente unterscheiden, die im semantischen Umfeld des Hauptkeywords weitere wichtige Suchphrasen verwenden und diese im Ranking verbessern.

WDF*IDF ist aber keine alterativ anwendbare Formel für die Keyword Dichte. Denn der Faktor WDF ist proportional zu der Keyword Dichte, er wird lediglich durch die Logarithmus-Funktion gestaucht. Und der Faktor IDF ist für alle Dokumente mit dem Keyword stets gleich.

2 Gedanken zu „Die Keyworddichte ermitteln oder WDF*IDF zur On-Page-Optimierung?“

  1. Danke für den Artikel. Ich hatte sowieso schon den Eindruck, dass an dieser Formel was faul ist, nun weiß ich was. Die Aussagekraft ist nicht größer als die der Keyworddichte… 🙂
    In welcher Form könnten denn die anderen (potentiellen) Keywords mit in die Formel einfließen bzw. wie lassen sich die WDF*IDF-Kennzahlen verschiedener Terme verbinden? Also, wenn ich zum Beispiel nicht nur mein Keyword verwende, sondern auch passende Synonyme? Haben Sie dazu schon eine Idee?

  2. „Wie wird nun die Keyword Dichte berechnet? Einfach, indem man die Keyword-Anzahl im Text durch die Anzahl aller Worte dividiert. Kommt also das Keyword „Reisegepäckversicherung “ 8-mal in einen Text vor, der seinerseits aus 400 Wörtern besteht, dann liegt eine Keyword Dichte von 8/400 also 0,05 oder 5 Prozent vor.“

    Also, bei mir ergibt 8/400 statt 0,05 nur 0,02 …

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