Im neuen Jahr wird wieder einmal die globale Tendenz beschworen, dass die organische Suche dem Ende entgegen geht. Sollte diese Diagnose stimmen, dann wäre damit auch das Ende der Suchmaschinen-Optimierung eingeleitet, denn Suchmaschinen-Optimierer sollen dafür sorgen, dass die zu fördernden Webseiten auf vorderen Plätzen der organischen Suche (SERP=Search Engine Result Page) auftauchen. Was kann man als SEO jetzt schon tun, damit die globale Tendenz zur Überwindung der organischen Suche für die eigenen Webseiten in SERP produktiv genutzt werden kann?
Wie sehr bereits jetzt Google als Antwortmaschine auf sich aufmerksam macht, sieht man, wenn man eine einfache Anfrage tätigt, bei der die vermuteten Benutzerwünsche in eine genau bestimmbare Richtung gehen. Wer nach „Hotel Bonn“ sucht, der braucht sicherlich keine Liste mit Verlinkungen zu vielen Bonner Hotels, wie sie bei der herkömmlichen natürlichen Suche das typische Ergebnis gewesen wäre. Interessanter wäre eine Übersicht mit Karte, wo einige gut erreichbare Hotels mit relevanten Informationen (Preisangaben) geboten würden. Genau dies liefert Google, wie man hier sehen kann. SERP wird also auch von Inhalten bestimmt, die algorithmisch von Google berechnet werden.
Es ist naheliegend, dass hier sehr direkt die Entscheidung des potentiellen Hotelbuchers umgesetzt werden kann. Außerdem ist davon auszugehen, dass Google sehr viel spezifischer als im Screenshot deutlich wird, diese Antwortseite auf die scheinbaren oder tatsächlichen Bedürfnisse des jeweiligen Nutzers zuschneidet. Denn Google verfügt für die SERP in vielen Fällen über genauere Informationen zum Nutzer und kann dessen Rahmenbedingungen abschätzen, um die Liste potentiell interessanter Hotels genauer zu bestimmen. Ein guter Platz vorne im Ranking heißt dann nicht unbedingt auch gute Verkaufszahlen, denn die Nutzer von Google kommen erst gar nicht zur Webpräsenz und leiten bereits auf der Suchmaschinenergebnisseite ihren Kaufprozess ein.
Gegenwärtig ist die Tendenz zur Antwortmaschine noch nicht sonderlich ausgeprägt. Es ist aber davon auszugehen, dass Google und Co. immer häufiger versuchen, ihre Ergebnisseiten so aufzupeppen, dass der Nutzer motiviert ist, diese zur Umsetzung des Entscheidungsprozesses zu nutzen. Relevant für die Antwortmaschinen-Optimierung wird es dann sein, dass man die eigene Webseiten so aufbereitet, dass sie Antworten auf Fragen von Nutzern bietet und diese aber so technisch umsetzt sind, dass Suchmaschinen wie Google den Antwortcharakter auch erkennen und auf der Suchmaschinen-Ergebnisseite auch darstellen können.
Grundsätzlich kommt jede Suchanfrage eines Nutzers für die Antwortmaschine in Betracht, die sich auch als Frage interpretieren lässt. Wer einem Fachbegriff wie „doppelte Kontingenz“ recherchiert, dem werden auf herkömmliche Art dazu Lexikon-Artikel oder weiterreichende Informationen geboten. Wer hingegen einen konkreten Kauf- oder Bestellwunsch formuliert (z.B. „Lumix günstig kaufen“), der wird sehr direkt mit entsprechenden Angeboten konfrontiert. Suchmaschinen sind inzwischen sicherlich auch besser darin geworden, in weniger deutlich formulierten Suchanfragen, den Kauf- oder Bestellwunsch zu erkennen, und werden das verstärkt bei der Umsetzung der Ergebnisseite berücksichtigen.
Die Konsequenz hinsichtlich der Suchmaschinen-Optimierung für SERP kann es daher sein, dass man sich bei den eigenen Webseiten überlegt, welche spezifischen Ziele diese jeweils verfolgen, damit man diese Ziele auch auf spezifische Art in die Webseiten einbauen kann. Damit gewinnen dann sowohl die Besucher aber auch die Suchmaschinen gute Ansatzpunkte, um die Inhalte der entsprechenden Seiten für sich nutzbar zu machen.