Der Klickpfad ist der Weg, den ein Besucher zurücklegen muss, um zu einer bestimmten Webseite zu gelangen. Die Anzahl der Klicks, die im Rahmen des Klickpfads notwendig werden, ist die Klicktiefe. Aus der Sicht der Suchmaschinen-Optimierung sollten der Klickpfad möglichst kurz und die Klicktiefe möglichst niedrig ausfallen; denn wichtige Webseiten werden nicht auf einem langen Weg umständlich erreicht. Allerdings ist es für viele Webmaster auch wichtig, dass die Benutzer auf dem Weg zum Ziel an möglichst vielen Stationen vorbeikommen, wo neue oder erweiterte Angebote gefunden werden können. Hier gilt es also einen Kompromiss zwischen den Anforderungen zu finden. Im Regelfall sollte der Klickpfad aber keinesfalls mit einer Klicktiefe über 4 verbunden sein.
Um den Klickpfad und die Klicktiefe zu bestimmen, sind typische Anwendungsszenarien durchzuspielen: Wie geht ein Nutzer vor, wenn er ein bestimmtes Produkt oder eine bestimmte Information finden möchte? Geht er hierarchisch vor und kommt von den Kategorien und Rubriken zu den einzelnen Warengruppen, um dann bei den einzelnen Informationen und Entscheidungsmöglichkeiten zu landen, oder nutzt er die Suchfunktion und kommt damit schneller direkt zu den gewünschten Handlungsperspektiven? An diesem Beispiel erkennt man, dass der Klickpfad zum Ziel und damit die Klicktiefe durchaus unterschiedlich sein können. Für Suchmaschinen-Robots ist es aber nicht möglich, Abkürzungen wie Suchfunktion oder Ad-Hoc-Überlegungen zu nutzen. Deshalb ist es wichtig, dass die Webseitenhierarchie geschickt aufgebaut ist. Es sollte möglichst schnell umsetzbar sein, von der Startseite ausgehend zu den wichtigsten Unterseiten zu kommen. Im Idealfall ist die Klicktiefe also 3 oder niedriger, lediglich bei sehr großen Angeboten muss man als Kompromiss die Zahl 4 oder eine noch größere Zahl zulassen, insbesondere dann, wenn es um ergänzende Teilinformationen auf der Landing-Page geht, die die Hauptentscheidung unterstützen sollen.
Stellen wir uns einmal vor, wir hätten eine Website, wo bestimmte Produktgruppen angeboten werden. Die Produktgruppen sind bereits in wenige Obergruppen aufgeteilt. Nun wählt man die Untergruppen so, dass möglichst genau die Produkte zusammenkommen, die thematisch oder inhaltlich passend sind und die zugleich schnell über einen möglichst kurzen Klickpfad zu erreichen sind. Das Ergebnis stellt sich in einer Silo-Struktur dar, die es auch erlaubt, die Klicktiefe gut zu kontrollieren. Gleichzeitig werden über gesonderte Verlinkungen kürzere oder alternative Wege ermöglicht, beispielsweise indem man thematisch zusammenhängende Produktangebote miteinander verbindet. Der immer gleiche Weg zum Kauf gibt es nicht; man eröffnet seinen Besuchern auch Trampelpfade, die es erlauben, den Klickpfad zu verändern.
Man hat also mehrere Möglichkeiten und Angebote um Suchmaschinen-Optimierung und Benutzerfreundlichkeit gleichzeitig zu unterstützen. Man verwendet ausgehend von der Startseite einen klar definierten Weg zu jedem einzelnen Angebot, dass auf dem kürzest mögliche Weise zu erreichen ist. Gleichzeitig öffnet man weitere Wege indem man Begriffe, die zu Handlungsalternativen passen, als zusätzliche Verlinkungen in die Website einbaut.
Als Fazit kann festgehalten werden: Eine zu langer Klickpfad ist genau so zu vermeiden, wie eine zu hohe Klicktiefe. Die angebotenen Inhalte sollten schnell von den Suchmaschinen-Robots gefunden werden. Gleichzeitig ist darauf zu achten, dass den Nutzern alternative Klickwege angeboten werden. Hat man beispielsweise Fotosequenzen als ergänzende Informationen zu einem Angebot vorbereitet, dann kann man durch einen eingebauten Index dafür sorgen, dass auch dort die Klicktiefe und der Klickpfad einigermaßen kurz bleiben.