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Google Instant und Suchmaschinen-Optimierung

von Rainer Meyer

Heiße Diskussionen in der Szene der Suchmaschinen-Optimierungs-Experten war die Folge, als Google im letzten Monat die Startseite mit Google Instant nachrüstete. Wenn man mit Google Instant nach etwas sucht, dann wird bereits nach den ersten Buchstaben beim Tippen ein Suchergebnis angezeigt, das sich mit jedem weiteren Buchstaben verändert. So wird man bereits während des Tippens auf mögliche Suchergebnisse aufmerksam gemacht und möglicherweise bricht man die eigene Suche ab und wechselt auf eine angebotene Seite (oder klickt auf eine Google AdWords Anzeige).

Google Instant verändert die Art und Weise der Nutzung von Google sehr stark, so der erste Eindruck. SEO ist damit tot, so eine provokative Aussage aus dem journalistischen Bereich. Dabei wurde aber übersehen, dass zumindest in Deutschland die neue Sucherweiterung auf Basis von Google-Suggest nur bei angemeldeten Google Konteninhaber funktioniert. Bei der englischsprachigen Suche auf Google.Com ist zwar standardmäßig Google Instant eingestellt, aber die User können dies einfach abschalten, wenn die laufende Veränderung der Suchergebnisse sie nervt.

Welche Auswirkungen sind vorstellbar, wenn Google Instant auf breiter Front genutzt wird und welche Auswirkungen wird dies für die Suchmaschinen-Optimierung haben?

Zunächst scheint klar zu sein, dass die Nutzer von Google bereits während des Suchprozesses auf mögliche Ergebnisse hingewiesen werden, selbst wenn sie erst ein paar Buchstaben getippt haben. Dies könnte dazu führen, dass längere Eingaben vermieden werden und die Suchmaschinen-Nutzer schnell auf ein angebotenes Ergebnis wechseln. Dies würde die Webseiten bevorzugen, die schon bei sehr kurzen Keywords ein gutes Ranking haben. Die Suchmaschinen-Optimierung müsste darauf hinauslaufen, die Keywords eines Unternehmens möglichst kurz zu wählen und ergänzend zu jedem weiteren Buchstuben eine gezielte Suchmaschinen-Optimierung zu betreiben. SEO-Arbeit würde zum Buchstaben-Hinzunehm-Optimierungsprozess und die Long-Tail-Suchmaschinen-Optimierung hätte das Nachsehen.

Long-Tail-Suchmaschinen-Optimierung bedeutet, dass man auf längere und mehrere Keywords setzt, die in Kombination zwar nur von relativ wenigen Nutzern verwandt werden, die aber auf lange Sicht immer mal wieder Besucher auf die eigene Website bringen.

Neben der obigen sehr naheliegenden Sicht gibt es aber eine Alternativ-Argumentation, die genau auf das Gegenteil hinausläuft: Google Instant fördert genau wie Google Suggest die Long-Tail-Strategie, weil die Google Nutzer oft nicht das finden, was sie wirklich suchen und was sie daher motiviert, längere Suchbegriffe und mehr Suchbegriffe einzugeben, bis schließlich irgendwas erscheint, was einigermaßen passend ist.

Wer hat nun Recht? Dies kann gegenwärtig noch nicht entschieden werden. Es ist abzuwarten, wie die Nutzer mit Google Suggest umgehen. Im Seo-Marketing-Blog liefert man Argumente, dass durch Google Suggest die Long-Tail-Suchmaschinen-Optimierung leicht gefördert wird. Man bezieht sich auf englische Statistiken, die gezeigt haben, dass die User im Bereich von vier bis sieben Suchbegriffen sich stärker aktivieren. Die Aussage, die oft mit Google Instant verbunden ist, dass damit die Suchmaschinen-Optimierung tot sei, ist wieder mal zu früh. Denn die Arbeit für SEOs wird so lange relevant bleiben, wie es Suchmaschinen gibt und diese ihr Ranking laufend nach nicht publizierten Verfahren verändern.

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