Eine gute Vorbereitung auf SEO ist die Linguistik, die Wissenschaft von der Sprache. Die Fähigkeit, Sprache zu analysieren ist eine enorme Hilfe bei der Suchmaschinenoptimierung. Leute, die sich mit Linguistik auskennen, studieren Sprache ebenso wie Chemiker die Moleküle. Welche Prinzipien sind zu beachten, wenn SEO mittels Linguistik zum Erfolg kommen soll?
Warum müssen SEOs in der Lage sein, die Sprache zu analysieren?
Der Inhalt von Websites muss zur beabsichtigten Botschaft und zum Empfänger passen. Eine Website, die die üblichen Bilder benutzt – ein leicht vermodertes Ruderboot am Strand, ein abgewetztes Buch, blaue Himmel und nebelhafte Weiten – transportieren keine eindeutige Botschaft und sind daher weniger geeignet, passende Unternehmensbotschaften zu begleiten.
Bezüglich der Linguistik sind vier Aspekte relevant, die in der Sprache zu berücksichtigen sind: Syntax, Semantik, Wortschaft und Interpunktion.
Syntax
Mit Syntax ist die Grammatik angesprochen. Texte müssen klar gegliedert, grammatikalisch fehlerarm und knapp und präzise formuliert werden, damit sie beim Adressaten ankommen. Man liest eine Argumentation meist absatzweise, jeder Absatz trägt ein Argument vor und dies wird ergänzt durch aussagekräftige Bilder, die die Aussagen stützen können. Linguistik mit der Syntax geht über einzelne Sätze hinaus. Bevorzugt wird ein gleichmäßiger Argumentationsaufbau, eine immer wieder gleiche Art der Formatierung, die funktioniert. Beispielsweise eine kurze Geschichte, gefolgt von einer rhetorischen Frage. Der Rest der Webseite beantwortete diese Frage und trägt die Hauptbotschaft des Webauftritts zum Leser.
Semantik
Hier geht es um die Bedeutung der Inhalte, die in der Linguistik parallel und nicht nur ergänzend zur Syntax zu verstehen sind. Semantik reflektiert oft den Nutzen eines Produkts oder einer Dienstleistung für den angesprochenen Angehörigen der Zielgruppe. Semantik setzt oft auch auf semantisch-synonyme Begriffe, um verschiedene Zugänge zu unterschiedlichen Zielgruppen zu eröffnen.
Wortschatz
Die richtigen Begriffe oder Keywords holen die Nutzer bei dem ab, was sie ihrer Alltagskommunikation oder in ihrer Fachkommunikation an Begriffen verwenden. Das kann auch Fachjargon sein, wenn dieser innerhalb der Zielgruppe verständlich ist. Nicht jeder Konsument weiß was ein Transformator ist, wenn aber die Leser einer Website üblicherweise Fachleute der Elektrotechnik sind, dann werden sie schon verstehen, was gemeint ist. In diesem Fall wäre es ungut, den Begriff des Transformators zu erläutern, hier könnten sich die Nutzer veräppelt vorkommen.
Interpunktion
Die Interpunktion wird oft übersehen, wenn es um Linguistik geht. Es kommt nicht nur auf Reihenfolge und Stimmigkeit an, es muss auch mit Pausen und Unterbrechungen gearbeitet werden, damit die Argumentation wahrgenommen und verstanden wird. Wenn ein Teil der Webseite, an der gearbeitet wird, mit Bindestrichen, Fragezeichen und Ausrufezeichen gefüllt ist, dann können diese Verzierungen irritieren oder das Verständnis fördern, wenn sie genau die richtigen Pausensignale setzten. Wenn der Leser auf umfangreich formulierte Texte wie bei Kleist abfährt, dann sollte man geschickt mit Satzzeichen arbeiten, um den Lesefluss angemessen zu steuern. Meist funktioniert das aber nicht. Speziell im Internet wird kurz formuliert und prägnant argumentiert. Die Interpunktion lässt dann Platz für Leerraum oder fügt Bilder oder Grafiken ein, die die relevante Argumentation stützen können.