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Suchwortdichte: WDF*IDF oder inhaltliche Keyword-Analyse?

Im letzten Jahr wurde häufig darüber gestritten, ob man die inhaltliche Keyword-Analyse nicht besser durch eine WDF*IDF-Vorgehensweise ersetzen sollte. Da es nun erstmals frei verfügbare WDF*IDF-Tools gibt, kann man sich erneut mit der Frage der richtigen Suchwortdichte im Rahmen der Suchmaschinen-Optimierung befassen. Die Suchwortdichte ist laufend ein relevantes Diskussionsthema.

Was ist eine inhaltliche Keyword-Analyse?

Immer dann, wenn ein Webpräsenz-Betreiber seine Website neu strukturiert oder wenn er plant, viele neue Webseiten (z.B. für ein neues Blog) zu publizieren, stellt sich die Frage nach der Keyword-Analyse. Dabei sind die Schlüsselbegriffe zu bestimmen, die für die neuen Webseiten prägend sein sollen und es wird auch meist festgelegt, welche weiteren Keywords auf den jeweiligen Webseiten Verwendung finden werden. Die zukünftig zu schreibenden Texte für diese Webseiten müssen dann jeweils die entsprechenden Keywords in einer bestimmten Quote haben. Es gilt der Erfahrungswert, dass eine Quote zwischen 2 und 5 Prozent an Suchwortdichte anzustreben ist. Mehr sollte es auf keinen Fall werden, da liegt dann Spamverdacht vor. Wenn es weniger wird, dann besteht die Gefahr, dass Suchmaschinen nicht die Relevanz der Webseite für das Keyword erkennen können.

Die letzten Überlegungen laufen eher unter dem Stichwort Keyword-Dichte und sind vergleichsweise primitiv. Man sollte eine moderne Keyword-Analyse etwas weitergehender anlegen. Relevant ist eher, dass die wenigen zu fördernden Keywords je Webseite dort in deutlichem Abstand vor den anderen Begriffen der Webseite liegen und dass auch diese Keywords in allen Bestandteilen der Webseiten vorliegen. Also in den Überschriften, den ALT-Angaben zu Bildern, im Titel und auch in den Meta-Angaben. Wichtig ist auch, dass passende Begriffe aus dem Umfeld des Keywords im Text der Webseite vorkommen, aber mit einer deutlich niedrigeren Dichte. Die WDF*IDF-Tools können hier möglicherweise weiterhelfen.

Was ist die WDF*IDF-Keyword-Analyse?

Die WDF*IDF-Keyword-Analyse ist ein relativ komplexes Werkzeug zur On-Page-Optimierung und sie kann daher kaum von Hand vorgenommen werden, wie es noch bei der inhaltlichen Keyword-Analyse möglich war. Relevant ist nämlich nicht nur die Keyword-Dichte der eigenen Webseite; es muss zugleich untersucht werden, wie relevant die jeweiligen Keywords für den gesamten Dokumentenbestand des Internets ist, so wie sie für die Suchmaschinen gegenwärtig zugreifbar sind. Ein Keyword ist dann besonders relevant in einem Text, wenn es in möglichst wenigen anderen Dokumenten ebenfalls vorkommt. Allerdings hat man keine Möglichkeit, auf den gesamten Dokumentenbestand des Internets zurückzugreifen, das können nur Suchmaschinen wie Google und bei denen ist es unklar, wie relevant die WDF*IDF-Keyword-Analyse ist.

Bisher war es schwierig, eine WDF*IDF-Keyword-Analyse umzusetzen, doch nun gibt es seit einiger Zeit auch freie WDF*IDF-Tools, die einen Einblick in die tatsächliche Vorgehensweise gestatten. Das WDF*IDF-Keyword-Tool von SAC Solutions GmbH aus Köln gestattet solche Rückschlüsse; interessant fand ich an dem Tool, dass man nicht nur bestehende Webseiten einer WDF*IDF-Analyse unterziehen kann. Möglich ist auch, dass man einen neu zu schreibenden Text analysieren lässt, wobei das Tool Rückmeldungen gibt, welche Schlüsselbegriffe noch im Text fehlen, welche Schlüsselworte häufiger verwendet können und welche eher seltener zu verwenden sind.

Woher kommen die Vorschläge für die WDF*IDF-Keywords?

Bei allem, was man bisher über WDF*IDF-Keyword-Tools weiß, werden nicht der gesamte (oder ein möglichst großer) Dokumentenbestand des Internets zu Grunde gelegt, sondern es werden bevorzugt die Texte der vorderen Platzierungen bei Google für das jeweilige Hauptkeyword analysiert. Untersuche ich eine Webseite hinsichtlich ihrer WDF*IDF-Relevanz für den Begriff Suchmaschinenmarketing, dann schauen die Tools nach, welche Webseiten hierfür gut ranken und analysieren, welche weiteren Schlüsselbegriffe in diesen Webseiten noch vorkommen. An Hand dieser Ergebnisse werden dann Verbesserungsvorschläge gemacht: Es soll dafür gesorgt werden, dass außer dem Hauptkeyword noch als weitere Schlüsselbegriffe Marketing, Suchmaschinenoptimierung, Suchmaschinenwerbung und viele weitere Begriffe vorkommen sollen, möglichst in der Dichte, wie sie im Durchschnitt bei den vorderen Suchmaschinen-Ergebnisplätzen von Google gegenwärtig feststellbar sind.

Abgesehen davon, dass so sehr viele Schlüsselbegriffe plötzlich im Dokument zu berücksichtigen sind, erscheint das Verfahren irgendwie willkürlich. Schließlich ist die gute Platzierung für das Keyword möglicherweise bei vielen vorderen Webseiten auf Off-Page-Faktoren zurückführbar und die so gut platzierten Webseiten bestimmen mit zufällig häufiger vorkommenden Begriffen den Textinhalt der zu fördernden Webseiten, ohne das dies eine inhaltliche Rechtfertigung erfahren würde. Oft liegen Wikipedia-Seiten vorne bei fachlichen Begriffen; die zufällige Häufigkeit von Nebenbegriffen im Wikipedia-Text beeinflusst also die WDF*IDF-Analyse, ohne das plausibel wäre, dass Suchmaschinen wie Google dies als Relevanz-Berechnung verwenden sollten. Schließlich wissen Suchmaschinen, warum sie eine Webseite nach vorne stellen. Liegen entsprechend viele und qualitativ relevante externe Links vor, dann braucht das Schlüsselwort nicht einmal im Dokumententext vorzukommen, um ein gutes Ranking zu erreichen.

Kann die WDF*IDF-Analyse trotzdem hilfreich sein?

Die WDF*IDF-Tools können trotzdem sinnvoll genutzt werden, wenn sie auf intelligente Art mit der inhaltlichen Keyword-Analyse verknüpft werden. Denn dann schaut man sich die Ergebnisse der WDF*IDF-Analyse unter dem Aspekt an, ob dort auf selten verwendete Schlüsselbegriffe hingewiesen wird, die nicht ausreichend im Dokumententext vorkommen, von denen man aber weiß, dass sie gleichzeitig in inhaltlicher Übereinstimmung mit dem Hauptkeyword stehen. Anderseits liefern die Tools auch Hinweise auf häufig verwendete Begriffe, die nicht zum Thema unbedingt passen und für die es sinnvoll erscheint, dass man sie in ihrer Dichte im Text deutlich reduziert.

Insgesamt kann festgehalten werden, dass die inhaltlich fundierte Schau auf die Ergebnisse der WDF*IDF-Analyse Hinweise darauf geben kann, wie man den Dokumententext im Sinne der On-Page-Optimierung weiter verbessern kann. Allerdings ist das Werkzeug zurückhaltend zu verwenden, damit man nicht die Texte durch eine Vielzahl von Einzelbegriffen bestimmen lässt, was ihre Qualität wohl kaum fördern kann. Ein einfaches Verfahren, um die Suchwortdichte des Dokuments zu erhöhen kann also nicht verkehrt sein.

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