Relevant für den Erfolg einer Webpräsenz ist nicht nur eine gute Suchmaschinen-Optimierung. Zunächst sollte die Zielgruppe der Webpräsenz sehr genau bestimmt werden, damit man weiß, wer potentieller Kunde werden soll. Diese Zielgruppenangehörigen sind dann hinsichtlich ihrer Nutzerwünsche anzusprechen. Es ist darauf zu achten, dass der Aufbau oder die Gliederung der Webpräsenz diesen gegliederten Nutzerwünschen entspricht und dass zugleich die Keywords auch die Gliederung so wiederspiegelt, dass Google und Co. die Website optimal einordnen können.
Aus der Sicht eines Besuchers kommen Websites oft nicht gut an, die sehr unübersichtlich organisiert scheinen. Das kann auch daran liegen, dass der Besucher eine ziemlich genaue Gliederung seiner Wünsche hat, die er aber für sich nicht bewusst macht. Unterbewusst wirken die Wünsche nach einer entsprechenden Gliederung aber schon und deshalb hat der Besucher Schwierigkeiten mit der Webpräsenz, ohne genau sagen zu können, wo denn diese Schwierigkeiten liegen.
Auch Suchmaschinen wie Google können entsprechende Probleme bekommen, wenn die Gliederung der Webpräsenz nicht den Keywords entspricht, die vorgefunden werden. Idealerweise sollten die Hauptseiten einer Webpräsenz von wenigen und allgemeinen Keywords bestimmt werden, die immer weiter verfeinert werden, je tiefer man in die Struktur eindringt. Diese technische Anforderung kann man recht einfach umsetzen, wenn man das Problem erkannt hat. Aber man hat auch sicherzustellen, dass die so entstehende Gliederung den intuitiven Benutzerwünschen potentieller Kunden entspricht.
Mit einem Beispiel aus der Praxis soll dies verdeutlicht werden. Ein Fahrradhändler hat seine Webpräsenz sehr übersichtlich aufgebaut: Es gibt Tourenräder, Mountain-Bike-Räder, Cityräder, Rennräder, Fahrrad-Zubehör und in einer neuen gesonderten Abteilung E-Bike-Ränder und deren Zubehör. Diese Logik ist naheliegend, doch wenn man mit Kunden ins Gespräch kommt, stellt man schnell fest, dass diese bestimmten Unterschiede nicht kennen (beispielsweise Cityräder und Tourenräder) oder in ihrer Relevanz schlecht einschätzen können. Wenn man ein Fahrrad kauft, dann hat man ein Verkehrs- oder Transportproblem und möchte dieses lösen. Die Fachbegriffe der Branche hierzu interessieren einen nicht, denn sie lösen nicht das Problem. Der Fahrradhändler kann also überlegen, welche Transport- und Verkehrsprobleme seine Kunden haben und muss entsprechend dieser Probleme sein Angebot umstrukturieren. Dann wandern möglicherweise Zubehör-Artikel in die einzelnen, neu entstehenden Rubriken und verschiedene Fahrradarten tauchen gemeinsam in Rubriken auf. Trendangebote mit hohem Ertrag (hier E-Bikes) sollten an möglichst vielen Stellen angeboten oder zumindest keyword-relevant verlinkt werden.
Diese neu entstehende Gliederung hat mehr Kundenakzeptanz. Für die Suchmaschinen-Optimierung ist aber zu reflektieren, wie man die Keywords nun so umordnet, dass diese Nutzerperspektive auch von Suchmaschinen erkannt wird. Möglicherweise reicht es dann nicht aus, die Texte einfach zu verschieben. Man muss sie teilweise überarbeiten und ergänzen und auf die neue Keyword- und Gliederungsstruktur anpassen. Außerdem muss man auch an die Off-Page-Optimierung denken und externe Links beschaffen, die passend zur neuen Struktur sind.
Bisher ist es noch oft zu beobachten, dass viele Unternehmen ihre Webpräsenz zu stark fachbezogen und zu wenig kundenbezogen aufbauen. Man muss sich die Frage stellen, was die potentiellen Kunden tatsächlich interessiert und seine Kundenansprache entsprechend abändern. Das Resultat sollte mehr Nachhaltigkeit sein. Besucher bleiben länger auf der Webpräsenz, schauen sich mehr Unterseiten länger an und gehen auch mit höherer Quote auf Landing-Pages, die als Verkaufswebseiten organisiert sind.
Zur Verbesserung der Zielgruppenansprache können auch noch weitere Fragen genutzt werden. Es ist zu bestimmen, welche tatsächlichen Probleme die Zielgruppe hat, wenn sie überlegt, ein neues Produkt zu erwerben oder eine neue Dienstleistung zu bestellen. Diese Problembeschreibung ist hinsichtlich relevanter Keywords zuzuspitzen. Es ist dann zu recherchieren, ob diese Keywords tatsächlich häufiger verwendet werden und welche Webseiten gegenwärtig bei Google und Co. für diese Keywords vorne liegen. Dann sollten für diese Keywords neue Webseiten auf der eigenen Plattform erstellt oder schon bestehende Webseiten angepasst werden. Insgesamt dominiert auf die Zielgruppenansprache das Online-Marketing und die Suchmaschinen-Optimierung bekommt eine dienende Bedeutung.