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Warum Google am PageRank festhält

Alle paar Monate ist es mal wieder so weit, der Google PageRank wird upgedatet. Das ruft immer Reaktionen hervor, die zwischen Skepsis und Verwunderung liegen, denn angeblich hat der Google PageRank kaum noch etwas mit dem Google Ranking zu tun. Auf dem eben verlinkten Blog wird daher die Frage aufgeworfen, warum nicht Google den PageRank aufgibt. Meine Antwort versucht einige Gründe zu beschreiben, warum auch sehr langfristig der Google PageRank seine Bedeutung behalten wird (unabhängig davon, ob Google nicht eines Tages mal darauf verzichten wird, den PageRank zu veröffentlichen).

Was ist eigentlich der PageRank und was sagt er über die Qualität einer Webseite aus?

Die Berechnungsvorschrift für den PageRank ist eindeutig und sogar durch ein Patent abgesichert. Es ist ein Algorithmus, der in erster Linie für Webseiten gilt und nicht für Websites. Grundsätzlich kann jeder den PageRank nachrechnen, wenn er die Verlinkungen aller Webseiten des Internets untereinander erfassen kann. Das wird selbst für eine Suchmaschine wie Google schwer, denn alle Webseiten kann auch Google nicht finden. Aber ziemlich viele und auf deren Basis wird der PageRank dann berechnet.

Der Witz der Berechnung ist, dass der PageRank einer Website von allen PageRanks der verlinkenden Webseiten abhängt. Nicht die Anzahl der externen Links, die auf eine Webseite zeigen, bestimmt den PageRank, sondern die PageRank-Werte der verlinkenden Webseiten, wobei die Stärke der Übertragung des PageRanks durch mehrere Dämpfungsfaktoren reduziert wird. Insbesondere eine Webseite mit hohem PageRank überträgt nur wenig davon auf andere einzelne Webseiten, wenn auf der verlinkenden Webseite sehr viele Links gesetzt werden.

Umgekehrt gilt aber: Wenn man für einzelne Webseiten insb. für die eigene Startseite der Website einen möglichst hohen PageRank haben will, dann braucht man viele Links von anderen Webseiten, die ihrerseits einen hohen PageRank haben, aber nur vergleichsweise wenig externe Links setzen. Es kann gezeigt werden, dass Webseiten mit hohem PageRank vergleichsweise oft von einen „Random-Surfer“ (ein Internet-Nutzer, der sich so durchs Web bewegt, dass er auf jeder Webseite einen Link auswürfelt, um zu einer anderen Webseite zu kommen) besucht werden. Der Random-Surfer entspricht natürlich nicht dem tatsächlichen Surf-Verhalten, doch Suchmaschinen wie Google haben bisher keine Verfahren entwickeln können, um diesen Random-Surfer durch einen realitätsangemessenen Surfer zu ersetzen. Solange wie dieses Problem nicht gelöst ist, wird der PageRank für Webmaster wichtig bleiben und sie können es für sich als Erfolg buchen, wenn ihre Webseiten (insbesondere die Startseite) einen hohen PageRank haben. Maßnahmen der Suchmaschinen-Optimierung, die dies fördern, sind also ihr Geld wert.

Warum hat der PageRank kaum etwas mit dem Ranking für bestimmte Keywords zu tun?

Für das Ranking einer einzelnen Webseite für bestimmte Suchbegriffe oder Keywords sind On-Page und Off-Page-Faktoren verantwortlich. Für die Suchmaschinen-Optimierung bedeutet dies, dass man dafür sorgen muss, dass die richtigen Keywords auf allen Bestandteilen der Webseite mit angemessener Häufigkeit berücksichtigt sind. Damit kommt man schon sehr weit, wenn die entsprechenden Keywords nicht allzu umkämpft sind. Noch weiter nach vorne kommt man dann nur mit externen Links, die von themennahen Webseiten kommen sollten und die ihrerseits über viele externe Links verfügen.

Ob der PageRank dieser externen Links das Ranking beeinflusst, hängt von der Konkurrenzsituation ab. Ein hoher PageRank gibt einen Hinweis auf die Qualität der Verlinkung, kann sich aber nur dann auf das Ranking durchschlagen, wenn die Konkurrenzwebseiten in gleicher Weise die On-Page- und die Off-Page-Suchmaschinen-Optimierung umgesetzt haben. Allerdings ist der PageRank immer noch ein gutes Qualitätsmerkmal für die prinzipielle „Linkkraft“ einer Webseite, was auch erklärt, warum denn der von Suchmaschinen unerwünschte Handel mit Links weitgehend durch den PageRank bestimmt wird.

Man sollte aber keine Links kaufen oder mieten, wenn man nicht das Risiko von Sanktionen durch Suchmaschinen eingehen will. Aber wenn man es doch tut, dann sollte man gezielt darauf achten, dass diese Links von themennahen Webseiten kommen und dass die Verlinkung natürlich wirkt.

Warum Suchmaschinen an Verfahren wie dem PageRank festhalten müssen …

Der Grund ist oben schon benannt. Der PageRank oder ähnliche Verfahren, die die Wahrscheinlichkeit bestimmen, dass eine bestimmte Webseite von einem Surfer gefunden wird, sind unverzichtbar, solange es kein besseres Modell für Surfer-Verhalten gibt. Ideen, dass Google am PageRank festhält, weil man dann besser den Handel mit Links kontrollieren könnte, halte ich für abwegig. Google hat besseres zu tun, als den Linkhandel zu kontrollieren.

Suchmaschinen müssen darauf achten, dass die besten Suchresultate auf jede Art von Benutzer-Abfrage ausgeliefert werden. Man möchte es sicherlich vermeiden, dass Webseiten mit geringerer Qualität nach vorne kommen und hat sich daher Abstrafungsmöglichkeiten geschaffen, aber allzu große Konsequenz kann man sich hier nicht erlauben, denn dann würden möglicherweise Webseiten abgestraft, die von Suchmaschinen-Nutzern sehr gerne vorne gesehen werden, weil sie über eine gute Qualität aus deren Sicht verfügen.

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