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Relative und absolute URLs

Für Website-Betreiber war es in der Vergangenheit üblich, relative URLs in eine Website zu verwenden. Es gibt eine Reihe von Gründen, warum dies nicht die beste Idee für Suchmaschinen-Optimierung ist. Denn normalerweise liegen mögliche Zugriffe auf Websites in unterschiedlichen Schreibweisen vor und das Verwenden der relativen URL führt dazu, dass innerhalb der Schreibweisen immer wieder auf Webseiten-Adressen zugegriffen wird, die eigentlich nicht indexiert werden sollen.

Beim Codieren einer Website werden üblicherweise Content-Management-Systeme verwendet und bei denen ist es eine übliche Webentwicklungspraxis, bei internen Links relative URL zu verwenden. Statt beispielsweise die Adresse der übergeordneten Webseite vollständig anzugeben, wird nur eine Punktkombination verwendet, was einfacher ist und eleganter aussieht.

Relative URLs führen im Gegensatz zu längeren absoluten URLs außerdem dazu, dass die jeweiligen Seiten etwas schneller geladen werden. Das wäre eigentlich im Sinne der Suchmaschinen-Optimierung, doch ist dieser Effekt nur gering und muss nicht weiter beachtet werden, wenn man im Vergleich dazu die Nachteile einbezieht. Wenn man eine wirklich sehr lange Ladezeit bei den Webseiten hat, dann wird man wesentlich gravierendere Dinge tun müssen, als auf die relativen URLs zu setzen, um die Performance zu verbessern: Code entschlacken, Bild- und sonstige Dateien verkleinern, andere Server verwenden und vieles mehr.

Wie relative und absolute URLs funktionieren, ist ein relevanter Unterschied, wenn Crawler auf die Website zugreifen. Findet der Crawler eine funktionierende Adresse und verwendet diese ausschließlich relative URLs, dann verwendet er vordere Bestandteile dieser Adresse weiter, obwohl es sich nicht um die Standard-URL handelt, die für die Indexierung erwünscht ist.

Normalerweise ist eine Webadresse wie http://beispiel.com sowohl unter dieser Adresse wie auch unter der Adresse auffindbar. Erwünscht ist normalerweise nur eine der Varianten zur Indexierung. Heutzutage üblich ist auch die Verwendung des Protokolls https als Bestandteil der Website-Adresse. Denkbar ist aber dann, dass die Protokollvariante http noch funktioniert, wodurch sich die Anzahl der möglichen und funktionierenden Adressen insgesamt vervierfacht.

Dieses unterschiedlichen Möglichkeiten können dazu führen, dass über die relative Adressierung der URLs für weitere Inhalte der Website ausgehend von einer unerwünschten Adresse für die Indexierung viele weitere Adressen indexiert werden, die ebenfalls unerwünscht sind. Wenden die Crawler bei einer Vielzahl von Webseiten ihre Indexierungsverfahren an, dann können doppelter Inhalt oder Duplicate Content wahrgenommen werden, was stets unerwünscht für die Suchmaschinen-Optimierung ist.

Das Problem mit doppeltem Inhalt besteht darin, dass man sich im Grunde auf Google und die anderen Suchmaschinen verlässt, die dann herauszufinden müssen, was die gewünschte Adress-Version der jeweiligen Webseite ist. Suchmaschinen sehen die URLs von allen vier denkbaren Versionen der Webseite. Sie werden versuchen, herauszufinden, welche URL die beste URL ist, und werden nur diese indexieren. Das Problem dabei ist, dass man diese Entscheidung grundsätzlich nicht unbedingt den Suchmaschinen überlassen sollte, wenn man dies selbst übernehmen kann.

Verwendet man aber stets absolute statt relative URLs, dann erzwingt man die Weiterleitung auf die gewünschten URLs und es bestehen gute Aussichten, dass die Anzahl der unerwünscht indexierten Adressen klein bleibt. Mit einer absoluten URL setzt man die gesamte Webadresse der verlinkten Seite so, dass auf angemessene Weise weitergeleitet wird. Man schreibt in jede interne Adresse oder Verlinkung die vollständige Domain.

Ein weiterer Vorteil der absoluten URLs im Vergleich zu den relativen könnte in der besseren Ausnutzung des Crawl-Budgets liegen. Suchmaschinen wie Google legen für jede Website fest, wie lange und wie häufig gecrawlt wird, das hängt von der Bedeutung der Website, ihrem Umfang und der Häufigkeit von neuen Inhalten ab. Verwendet die Website überwiegend relative interne URLs, dann spaltet sich möglicherweise das Crawl-Budget auf und es werden deutlich weniger erwünschte Webseiten indexiert, als möglich ist.

Es spricht also viel dafür, konsequent von relativen URLs auf absolute URLs zu wechseln, wenn es um die Verlinkung der internen Adressen geht.

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