Gretus von seo-united hat sich im letzten Monat mit der Frage beschäftigt, welche Relevanz die Unterscheidung zwischen aktiven und passiven Links durch eine Suchmaschine hat.
Der Hintergrund dieser Frage ist die Abstrafung von Webseiten mit gekauften Links, die Google und andere Suchmaschinen vornehmen, weil diese gekauften Links keine „natürlichen Links“ sind. Links dienen im Internet dazu, auf eine fremde Ressource zu verweisen und gelten damit als Anerkennung. Eine Anerkennung kann man nicht kaufen, sondern nur erlangen, so sieht man es zumindest bei Google und Co., wenn es um gekaufte Links geht.
Das Problem für die Suchmaschine ist nur: Man kann dem Link nicht ansehen, ob er gekauft ist, also benötigt man Algorithmen, die die Wahrscheinlichkeit von Linkkauf berechnen. Dass solche Algorithmen bei Google und Co. im Einsatz sind, ist aus meiner Sicht nachvollziehbar; spekulativ ist aber die Frage, wie diese Algorithmen zur Bestimmung der Wahrscheinlichkeit gekaufter Links genau aufgebaut sind.
Gretus macht den Unterschied zwischen aktiven und passiven Links an der „Initiative des Webseitenbetreibers“ fest: Wird dieser aktiv (z.B. in dem er einen Kommentar in einem Blog schreibt und auf seine eigene Website verlinkt), dann liegt ein aktiver Link vor. Setzt ein Blogger in einem Beitrag einen Link auf eine bestimmte Website (ohne hierfür mit Geld oder anderen Vorteilen motiviert zu sein), dann ist dies eine passiver Link. Schlecht soll es sein, wenn man viele aktive Links von unterschiedlichen Websites bekommt, gut hingegen soll es sein, wenn man viele passive Links von unterschiedlichen Websites bekommt. Diese Hypothese zur Suchmaschine halte ich für problematisch, denn damit verschiebt sich das Problem für die Suchmaschine nur: Nun wird neben dem Algorithmus für das Erkennen gekaufter Links noch ein Algorithmus für das Erkennen von aktiven Links benötigt. Wie ein solcher Algorithmus arbeiten sollte, ist schwer vorstellbar, denn Google hat nicht die Zeit, die Kommentare in allen Blogs nach inhaltlichen Kriterien zu durchforsten. Problematisch könnte es nur sein, wenn man sehr ähnliche, sehr kurze Kommentare ohne Bezug auf die unterschiedlichen Blogger-Thematiken immer wieder neu publiziert. Man kennt das aus vielen Blog: Die Kommentatoren schreiben „Finde ich gut!“ und das war es dann schon. Für mich ist es keine so schreckliche Vorstellung wenn diese „Me too“-Kommentare auf das Ranking keinen Einfluss mehr nehmen sollten.