Nicht nur unter dem SEO-Aspekt wird gelegentlich die Frage aufgeworfen, ob man nicht bestimme Inhalte auf Websites vor bestimmten Nutzergruppen versteckt halten sollte. Dies kann für Lernzwecke und bestimmte Nutzergruppen zwar sinnvoll sein, doch Suchmaschinen wie Google stört dies, weil eine Manipulationsmethode unterstellt werden kann: Der versteckte Content soll zwar von den Suchmaschinen gefunden werden und beispielsweise als Text für Qualität stehen, doch konkrete Nutzer sollen sofort auf andere Zeile umgeleitet werden. Wie geht man aber als Webmaster mit Hidden Content um?
Hidden Content oder versteckte Inhaltes sind Texte, sonstige Inhalte oder Links, die zwar im Quelltext der Webseite vorkommen, die jedoch für konkrete Besucher unsichtbar sind. Hier könnte man beispielsweise Keywords unterbringen, die für die Seite relevant sind, die aber die Besucher stören könnten, beispielsweise weil dadurch die Sprache zu aufdringlich wirken würde. Sofern der Hidden Content gezielt zur Verbesserung des Rankings eingesetzt wird, landet man schnell im Bereich der Black Hat SEO, muss also mit einer Abstrafung durch Suchmaschinen rechnen.
Hidden Content kann auf unterschiedliche Weise entstehen. So könnte man beispielsweise die Schriftgestaltung nutzen, um Texte unlesbar zu machen. Dies geht entweder direkt im Quelltext oder wird mit CSS-Eigenschaften indirekt bewirkt. So ist klar, dass weißer Text auf weißem Hintergrund nicht gelesen werden kann, während dies für die eigenschränkten Zugriffsmöglichkeiten von Suchmaschinen keine Relevanz hat. Hidden Content könnte aber auch hinter Grafiken oder sonstigem Content versteckt werden. Schwieriger ist allerdings das Verstecken von Verlinkungen. Es gibt aber Zeichen, die im Quelltext einer Webseite vorkommen, die aber im Browser nicht angezeigt werden. Mittels dieser Zeichen kann eine Verlinkung verbunden werden, die für Besucher nicht sichtbar ist. Damit soll wohl erreicht werden, dass die Verlinkung als Reputationsmerkmal verwendet werden soll, ohne dass die Gefahr besteht, dass die Besucher die Website verlassen.
Während früher der Hidden Content üblich war und nicht so häufig von Suchmaschinen aufgedeckt werden konnte, ist dies inzwischen anders. Deshalb ist heute die Wahrscheinlichkeit höher, dass die entsprechenden Vorgehensweisen zu Herabstufungen führen. Die meisten Suchmaschinen lehnen Hidden Content ab und verlangen in ihren Geschäftsbedingungen, dass auf Hidden Content zur Beeinflussung von Rangplätzen verzichtet wird.
Allerdings gilt nicht aller Hidden Content als verboten im Sinne der Suchmaschinen-Optimierung. Man kann beispielsweise auf Webseiten verschiedene Techniken verwenden, um den Besucher einen Mehrwert zu bieten, die allerdings zugleich dafür sorgen, dass Suchmaschinen die Inhalte schwerer erfassen können. Dies ergibt sich durch Techniken wie JavaScript, Flash und Bildern. Die dort befindlichen Texte werden schwer oder nicht von Suchmaschinen erfasst. Sie können für die Besucher hilfreich sein, sie können aber keinen Beitrag für die Suchmaschinen-Optimierung leisten. Man sollte es sich gut überlegen, ob man Bilder zur Übertragung von Textinformationen nutzt, denn damit wird im Regelfall auch die Geschwindigkeit der Darstellung beeinflusst, was ebenfalls ein negatives Rankingmerkmal ist. Techniken wie Flash sind sowieso überholt und sollten nach und nach eliminiert werden. Sollte man trotzdem noch JavaScript oder Bilder zur Textübertragung nutzen, dann empfiehlt es sich, im ALT-Attribut bzw. im NoScript-Teil die relevante Textinformation unterzubringen.
Als Fazit kann festgehalten werden, dass Hidden Content vermieden werden sollte, wann immer das möglich ist. Hat man allerdings für bestimmte Webseiten bestimmte unterschiedliche Nutzergruppen, dann kann im Ausnahmefall Hidden Content sinnvoll sein. Aber auch in diesem Fall wäre es besser, von vornherein unterschiedliche Webseiten bereitzustellen und über Menüs entsprechend der Benutzerwünsche auf die unterschiedlichen Seiten zu verweisen. In dem Fall sollten die einzelnen Webseiten aber in erkennbarer Weise unterschiedlich ausfallen.