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Semantic Web

Spricht man mit Experten des Online-Marketings, dann dominiert die Auseinandersetzung um Content Marketing. Ein anderes Zukunftsthema ist das Semantic Web, dass deutlich weniger gehypt wird, dass aber für die Zukunft relevanter werden könnte. Was steckt hinter dem Semantic Web?

Content Marketing ist schon länger ein Zukunftsthema, mit dem wir uns auseinander gesetzt haben. Gegenwärtig auch schon sehr bedeutsam ist die Personalisierung der Suche. Schreitet diese weiter voran, dann muss die Suchmaschinenoptimierung immer spezifischer werden. Insgesamt ist davon auszugehen, dass das Ranking immer stärker von persönlichen und sozialen Signalen der Nutzer beeinflusst wird. Wie darauf konkret schon jetzt reagiert werden könnte, muss aber offen bleiben, während dies für das Semantic Web als Zukunftsthema schon klarer ist. Denn es ist noch unklar, ob die persönlichen Signale des Nutzers schon jetzt bestimmend für das Ranking sind. Da diese auch zu leicht manipulierbar sind und das Likes in sozialen Netzwerken häufig ausgesprochen werden, obwohl die Nutzer damit kein Reputationsmerkmal setzen wollen, sind Suchmaschinen wie Google zurückhaltend.

Das bessere Thema mit starker Zukunftsrelevanz ist das semantische Web (Semantic Web). Semantik steht für die Bedeutung, Menschen nutzen vor allem den Kontext, um die Bedeutung von Begriffen wie beispielsweise „Golf“ zu bestimmen. Denn hinter diesem Begriff kann eine Automarke, ein Wetterphänomen oder eine Sportart stehen. Computer können nur sehr unzureichend die Bedeutung oder Relevanz von Objekten bestimmen, deshalb muss ihnen geholfen werden. Man kann durch Verwendung bestimmter Code-Muster den Browsern und Crawlern mitteilen, wie der Kontext zu verstehen ist.

Dummerweise können diese Hinweisreize allerdings auch von Social Bots ausgelesen werden, die damit unerwünschte Effekte verursachen. Eine Auszeichnung von Ereignissen, Terminen und Bewertungen im Sinne des Semantik Web stößt damit von vornherein an unbeliebte Grenzen. Webmaster, die befürchten müssen, dass ihre Mail-Adressen, Termine und sonstige Informationen für Spam genutzt werden können, werden zurückhaltend im Semantik Web agieren.

Bestimmte Fragen in Suchmaschinen können nur dann beantwortet werden, wenn es Webseiten gibt, die die meisten Suchbegriffe mit einer gewissen Häufigkeit verwenden. Allerdings gelingt es Google, auf Fragen wie „wann ist die nächste photokina“ eine Antwort zu geben, weil Webmaster mit Termin bezogenen Code-Mustern ihre Inhalte ausgezeichnet haben. Ist dies nicht der Fall (z.B. bei der Frage „wann und wo schlug Martin Luther seine Thesen an“) dann muss man sich die von Google gefundenen Webseiten immer noch selbst anschauen, um die Antwort zu bestimmen.

Gute Beispiele für das Semantic Web liefert die Bildersuche von Google, denn hier kann man ein Bild hochladen, um es erkennen zu lassen. Die Google Auswertungen können auch Inhalte von Bildern erkennen, wie man als Nutzer von https://photos.google.com/ leicht nachvollziehen kann. Das Beispiel zur Photokina oben zeigt den Erfolg des Google Knowledge Graph auf.

Für den Webmaster bedeutet dies, dass er auch bei seinen Fotos sich überlegt, was denn außer dem Offensichtlichen noch auf dem Foto erkannt werden könnte. Genau für diese Begriffe hat er eine Chance für ein besseres Ranking, insbesondere wenn er im Umfeld des Fotos hierzu relevanten Text-Content bereitstellt. Möchte er mit dem Knowledge Graph Erfolg haben, dann sollte er den Text so formulieren, dass er als gut geeignet als Antwort auf eine Frage zitiert werden kann. Überlegen Sie sich auch für Ihr Angebot, ob Sie Ihre Zielgruppen genauer bestimmen können und wie Sie mit stärker personalisierten Webseiten diese Zielgruppen unterschiedlich ansprechen können.

 

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